„Ich fange mal an, die
Situation aus der Sicht etwa 1956 zu beschreiben, Züge sind immer Güterzüge mit
der Baureihe 54, gelegentlich eine 55 oder 50.
Der Frühzug kam etwa um 5.00 Uhr der zweite etwa 8.00, um 9.00
wurde Brotzeit gegen 9.30 Uhr gemacht im Bahnhofhaus auf dem geraden Stück von
Nürnberg Nordwest nach Nürnberg Nordost, war nur noch 1 Lok da, mit
Rangierarbeiten. Ein Mittagszug kam und fuhr zurück nach Nordost, nachmittags
etwa 15.00 fuhr der Rangierzug nach Nordwest und zurück. Da die Lok in den
eigentlichen Bf. Nord vorwärts einfuhr, waren die Wagen zum Rangieren auf der
falschen Seite, es wurden „die Russen“ gemacht, der Zug beschleunigte, die Lok
bremste kurz, der Rangierleiter trennte den ersten Wagen von der Lok, die Lok
beschleunigte, für die BR 54 kein Problem, und fuhr in die Richtung der zwei
rechten Gleise, die Wagen rollten mit der Restgeschwindigkeit in den
Rangierteil, dann fuhr die Lok zurück, und war damit auf der richtigen
Seite zum Abdrücken der Wagen von N NW und Sortieren für die abendliche
Rückleistung nach Rangierbahnhof. Abends 18.00 kam der letzte Zug aus
Rangierbahnhof, die Lok fuhr bei langer Zuglänge um 19.00 zurück, und die
Rangierabteilung gegen 20.00. Mitunter waren auch beide Loks mit einem Zug
unterwegs nach N Rangier.
Sonntags war kein Betrieb, nur manchmal eine 89 bis zum
Anschlussgleis Konsum.
1958 war auf dem Stück N Rangier nach N Großmarkt ein Unfall,
daher kamen drei Züge über N Ost N NO N Nord N NW nach Fürth, mit einer
E94 an der Zugspitze, und davor eine BR 44, Tender voraus. Auch wurde in dieser
Zeit die Brücke über den Kleinreuther Weg erneuert, zur Lastprobe kamen 3
44er.“
Einige Ergänzungen zum Gleisplan, Stand 1956:
„Zwischen Zeisigweg und
Wetzendorfer Straße war ein Anschlussgleis für das dortige Kohleheizwerk, auf
der Stadtseite, abzweigend aus Richtung NNW.
Aus
Richtung NNW in den Rangierbahnhof Nord, eine Weiche rechts, geradeaus wäre dann
der Durchfahrbahnhof, dann war ein Rechtszweig (siehe die Russen machen) in den
Rangierbahnteil,
geradeaus
ging es zur Kreuzung, vorher noch ein Rechtsabzweig auch in den Bahnhof. Der
Rechtsabweig hatte rechts das „Bayerische Duramentwerk“ für Teerböden, wo
Zugmaschinen immer mit zwei Teer-Koch-Anhängern geladen wurden. Dieses Gespann
fuhren die LKW-Fahrer rückwärts mit 2 Anhängern in den Fabrikhof.
Zurück
zu den Geleisen.
Wie
schon beschrieben (Russen machen) Innenbogen rechts, dann kommen ihre 3 Abzweige,
die eigentlich 4 waren und nach der 3. vom Horneckerweg gekreuzt wurden.
Der
erste etwas weiter ausholend, führt in einem Bogen nach West und dann nach Ost
Richtung Uhlandschulhaus, wo er auf der Höhe Harrichstraße endete. Angeliefert
wurden für den Städt.Bauhof Pflastersteine, dann kamen etliche Kohlenhändler.
Ihre Anzahl der Weichen passt [bezogen auf die Vorgängerversion des Planes],
bloß die Weiche auf der Nordringbrücke war viel früher. Da wo die Brücke ist,
war das Steinlager.
Der
zweite und der dritte Abzweig führten zu den Culemeyer-Anschlüssen, die nahe
dem Uhlandschulhaus waren.
Die
Grenze zur Stadt war dann die Grolandstraße, die Wagen, die bis zur
Grolandstraße standen, waren vorwiegend für die Deutsche See Fischhandel.
Die
rechten 2 Gleise, auch schräg gezeichnet, waren die Verladegleise der
Esso-Tankwagen, immer Vierachser.
Im
Durchfahrbahnhof oben war das oberste Stumpfgleis zu Zufahrt zum Kohlenhändler
Rosenmüller, das mit der Rollnerstraße endete. Von der Rollnerstraße nach
rechts war der Konsum mit Anschlussgleis, noch vor ARO, das fehlt[inzwischen
ergänzt]. Ein Abzweig vor dem NNO rechts ist in Ihrer Skizze vorhanden,
das war das Aral-Tanklager.
Die
Culemeyer-Anschlüsse (2) waren für Melasse-Tankwagen zur Hefefabrik Bast in Buch
und zur Tucher-Brauerei.
Einmal
fuhren 2 Personenzüge, von den Culemeyer-Gleisen über NNW FÜ ER FO in die
Fränkische Schweiz, ein Schulausflug der Uhlandschule. Mit Loks der BR 86.“
Danke an den Schreiber für diesen Einblick. Wer nun wissen will, was von dem Bahnhof blieb, siehe nachfolgende Bilder:
Weiter über den Nordring nach Fürth
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