Breitspurig in der EU

Lange habe ich überlegt, ob ich diese Bilder publizieren sollte, publizieren darf, (es kommen russische Grenzanlagen darin teils vor, die man ja offiziell nicht fotographieren darf und eigentlich wollte ich ja irgendwann mal eine Transibreise - am liebsten verbunden mit einer Weiterfahrt nach Nordkorea - machen. Nachdem das nun aber aufgrund der Weltereignisse ohnehin absolut unmöglich geworden ist, und sich die Frage einer etwaigen Visa-Erteilung ohnehin nicht mehr stellt, werde ich die Bilder doch einfach publizieren). Vielleicht ein Wort zuvor, wer diese Seite länger kennt, weiß das ich eine Vorliebe für Dinge habe, die von üblichen Maß:en abweichen - sei es eine andere Spur, eine andere Geometrie (z.B. BoStraB Gleise die Eisenbahngleise kreuzen) usw. Eine besondere Exotik nahmen dabei für mich die russichen Fahrzeuge und Gleisanlagen ein, eben weil man die, solange man keine Chance hat, nach Russland rein zu kommen, kaum je zu Gesicht bekommt. Und wann immer ich die Idee hatte, doch mal eine Russlandreise planen zu wollen, genügneten die Seiten des auswärtigen Amts bezügliche Reisehinweise und Erfordernisse, um mich von der Unmöglichkeit einer Individualreise dorthin zu überzeugen. Um dennoch wenigstens etwas russisches Rollmaterial vor die Linse zu bekommen, bereiste ich ich aber im laufe der Zeit Ort wie Braniewo in Polen, Kaunas und Kybartai in Litauen, das Stahlwerk vom Kosice sowie Cierna nad Tisou in der Slowakei, wo man dann eben doch russische und ukrainische Breipurwagen vor die Linse bekommt, und diese Bilder packe ich jetzt einfach zusammen in eine Gallerie. Ganz zum Schluss der Gallerie löse ich dann auch auf, was der ganz konkrete Auslöser für diese Seiten war, ich sage mal so, es hat etwas mit Modellbahn zu tun, weswegen ich mich plötzlich ganz verstärkt für russische Güterwagen interessiere.



^ Karte der in Litauen erkundeten Strecken: Die Rail Baltica von Polen bis Kaunas, und die Strecke nach Kybartai.


^ Das nächste mal, das ich mit breitspurigen Zügen in Kontakt kam, war 2016 als ich den einzigen Schienenübergang von Polen nach Litauen ausprobieren wollte. Damals fuhren polnische Regionalzüge Freitag, Samstag und Sonntag bis Kaunas, und Samstag, Sonntag und Montags zurück. Wir beginnen diese Fahrt in Suwałki.


^ Bis hierhier kam man damals täglich, weiter, wie beschrieben, nur gelentlich.


^ Die Verbindung von hier gen Litauen war aufgrund von Streitigkeiten und Krieg zwischen Polen und Litauen von 1922 bis in die 1990er Jahre nicht genutzt worden, von der Zeit des zweiten Weltkriegs abgesehen, wo die Deutschen die Verbindung wohl nutzten. Jedenfalls, die Richtung Litauen ist am Richtungsanzeiger auf dem Bahnsteig gar nicht angeschrieben ebensowenig wie die nur im Güterverkehr mehr stehende Linie noch Ełk.


^ In die andere Richung folgt nur noch der Güterbahnhof und dann kommen Prellböcke. Sowohl die Strecke aus Białystok als auch die aus Ełk und die aus Mockava fahren über ein Gleisdreieck, das auch die Umfahrung Suwałkis ermöglichen würde von Osten her in den Bahnhof.


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^ Ein kurzer Blick gen Güterbahnhof.


^ Eine ST44 schaut vorbei.


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^ Natürlich sind hier auch SM42 zu Hause.


^ Sogar die "Bahnsteigende"-Signale sind hier professionell, und keine azubigemachten Hilfsschilder, wie man sie im Westen Polens teilsweise findet...


^ Naja, die Gleise sind halt, wie man sie aus Polen kennt...


^ Wieviel Schleuderstellen kann man haben? Antwort: Ja.


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^ Die Taigatrommel kommt nochmal mit einem Wagen...


^ ... umfährt schön durch Gleis 1 ...


^ ... und während sie gerade ankuppelt, kommt mit reichlich Verspätung der Zug nach Kaunas.


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^ Auch der muss hier natürlich Kopf machen.


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^ Die nächsten drei Haltepunke sind alle ehemalig, ...


^ ... und obwohl der Zug nur mit 30km/h von Schienenstoß zu Schienenstoß hobbelt, ...


^ ... habe ich von Lipniak, Kaletnik und Łowocie nur Kaletnik in km 14,705 erwischt.


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^ Fast 25km schleicht der Zug so bis zum eigentlichen Grenzbahnhof Trakiszki.


^ Auch in Trakiszki gibt es noch keine Breitspur, ...


^ ... dafür reichlich Zeit, ...


^ ... weil die Haltezeit von den mehrwagigen IC 141 übernommen wurde der hier früher fuhr, ...


^ ... und hier immer noch - der EU-Freizügigkeit zum Trotz - jeder durchkontrolliert wird, im dem alle Personalausweise in ein Lesegerät gesteckt werden. Zwischendurch kommt auch der Gegenzug der noch länger kontrolliert wird.


^ Da aber ein einteiliger Triebwagen schnell kontrolliert ist, kann man nach der Kontrolle sogar kurz Außenaufnahmen machen.


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^ Rückwärts also von Litauen nach Polen hielt er sogar Gleis 1.


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^ Bis zur Grenze hobbelt der Zug noch auf schwankenden Schienen, dann ab der Landesgrenze wird die Fahrt butterweich und der Zug beschleunigt auf 80km/h bis 120km/h.


^ In Litauen sind die Bahnstrecken oft sehr großzügig eingezäunt.


^ Der nächste Halt in Mockava steht gar nicht angeschrieben.


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^ Zumindest gingen hier aber die Bü, im weiteren Verlauf der Strecke waren auch die oft noch außer Betrieb und postengesichert.


^ Man sieht es dem Gleis an, dass es frisch gemacht wurde, die Litauer haben ihre Hausaufgaben gemacht - im Gegensatz zu den Polen damals.


^ Und dann fahren wir in Mockava ein.


^ Allerdings waren damals durch den gerade erst erfolgten Umbau zur "Rail Baltica" die Stellwerke noch nicht wieder in Betrieb, sodass alle Weichen Handweichen waren, und an den Bahnhofsköpfen Mitarbeiter gelbe Befehlsstäbe hochhielten, damit der Zug in Schritttempo die Weichen passieren konnte.


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^ Nachdem der Betrieb zwischenzeitlich Coronabedingt unterbrochen war, müssen die Reisenden bei der nun wieder errichteten Intercity-Linie aus Polen hier auf Breitspur umsteigen, man erlaubt den Polen nicht mehr, weiter ins Land hinein zu fahren! Angeblich liegt es an der fehlenden Zugsicherung, oder wahlweise fehlenden Zulassung für Litauen.


^ Außer Militärzügen mit NATO-Soldaten können also die Regelspurgleise, auf denen wir gleich unterwegs sind, heute Reisende vorerst nimmer befahren.


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^ Praktisch ist aber, das an diesem Bahnsteig gegenüber sich ein Breitsprurgleis befindet, so ist der Umstieg zumindest am selben Bahnsteig gegenüber.


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^ Allerdings geht es erstmal in ein Vierschienengleis (Dreischienengleise sind zwischen 1435mm und 1520mm nicht möglich), sodass wir von der Breitspur noch nicht viel sehen. Bei meinem ersten Besuch dachte ich sogar, die Breitspur beginne erst in Šeštokai und breitspurige litauische Züge würden Mockava gar nicht mehr erreichen können.


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^ Abfahrt Mockava.


^ Einfahrt Šeštokai, die Breitspur geht erst links von uns raus, kreuzt uns aber sofort wie man zwischen 0:41 und 0:55 sieht.


^ Blick auf die andere Seite von den Personenanlagen weg gen Güterbahnhof.


^ Was bei uns ein schödes Ra12 wäre, schaut in Litauen wie eine Süßigkeit für Kinder aus: Des Grenzzeichen der Weichen.


^ Umgeladen wird hier auf alte Bekannte, DB Cargo in Šeštokai mal wieder ganz vorne mit dabei.


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^ Die blauen Schienenverbinderlaschen sind wohl Isolierstöße -Hinweise auf die damals erst noch kommende Signalisierung und LST-Anlagen. Einzelne Signale standen zwar schon, denoch erfolgte die "Signalisierung" rein mit gelben Befehlsstab und grüner Signalkelle (entspricht Zp 9) .


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