Gleistreff-History: Bilder aus der guten alten Zeit

Vorwort: Alle hier folgenden Bilder verdanke ich Herrn C. Etzel, der mir eine Foto- und Dia-Sammlung überließ. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an ihn. Die gleich folgende Reise in die Vergangenheit, hatte für mich beim Sichten einige Aha-Effekte und sicher auch für Sie, liebe Leser (vor allem die jüngeren Alters).

Noch ein weiterer Hinweis, die Spuren des Alters der Bilder konnte mein Scanner nur teilweise entfernen, bei den Dias gings gar nicht (diese musste ich extern auf CD überspielen lassen, und dort beließ man sie original). Manuell habe ich weder Mittel noch Ahnung, den Weißabgleich per Hand anzutreten. Ich gehe zwar davon aus, das die üblichen Fotografie-Freaks (solche wie die, die sich auf DSO gerne mal gegenseitig fertig machen) meine Seite ohnehin meiden, da meine Bilder denen absolut zuwieder sind. Sollte sich aber doch jemand hierher verirren, der meint, sich beschweren zu müssen: Dafür werde ich taube Ohren haben. Ich finde, Fotos des Alltags gibts es viel zu selten, weil jeder meint, nur das besondere in Szene setzen zu müssen, und wenn hier sich die einmalige Chance bietet, den vergangen Alltag zu sehen, und mit anderen zu teilen, lasse ich das von niemanden zerreden und/oder kaputt machen. Ich erachte die Bilder, als absolut sehenswert und wünsche nun viel Spaß, die Komentation überlasse ich dem Fotografen, der mir unfangreiche Informationen mitschickte.




Erlenstegen

"Der alte Haltepunkt befand sich östlich der Bundesstraßenbrücke. Die war damals unter dem Richtungsgleis nach Lauf eine Behelfsbrücke und der Mittelpfeiler war mit Gerüsten dauerhaft abgestützt. Für die Bahn stadtauswärts eine Langsamfahrstelle, für die Autos eine heftige Slalomfahrt. Die schöne Steinbrücke, die bei einigen Bildern im Hintergrund zu sehen ist, war ein schöner Beobachtungsposten und Richtung Osten ist sogar das Vorsignal vom "Block Eichelberg" (ehemals Abzweig der Ringbahn) zu sehen (dazu gehört das Vorsignal am Ende des Bahnsteigs) Vom Abzweig Eichelberg war schon um 1977 nichts mehr zu sehen, die Gleisverschwenkung des Gleises aus Richtung Osten ist vielleicht ein Relikt des Abzweiges."

^ Rund um den Hp Nürnberg-Erlenstegen, ca 1977. Zu sehen ist nicht der Fotograf selbst sondern ein Freund von ihm.


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^ Hp Erlenstegen mit Straßenunterführung.


^ Anbei, um zu beweisen, das ich durchaus versucht habe, farbmäßig einiges wiederher zu stellen, ein Vergleichsbild, wie obiges Foto aus dem Jahre 1977 mit den wirklichen Alterserscheinungen heute aussieht.


^ Von der Steinbrücke aus auf den alten Hp geblickt. Steuerwagen der ersten Bauausführung.



^ Ein 614er nähert sich.


^ Die Züge fuhren schon damals hier - gehalten haben sie nicht.


^ Blick auf einen stadteinwärts fahrenden 614er, der soeben den Bereich des heutigen Haltepunkt bei der Straßenbahnwendeschleife passiert.


^ Die alte Querung der Bundesstraße.


^ Süß!


^ Wieder auf der Steinbrücke, der alte Haltepunkt im Hintergrund.


^ Seinerzeit fand der Fotograf die Lackierung nicht so schön - aber damals konnte man ja vom heutigen Einheitsrot nichts ahnen, war es doch der Eisenbahn noch nie zuvor gelungen, mal ein Farbschema für alle Fahrzeuge durchzuhalten.


^ Wer hätte gedacht, das selbst 211 und 212 einmal Seltensheitswert haben würden? Also zumindest zur früheren Verbreitung hin betrachtet.


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^ Eine 290er nach Osten.


^ Behringersdorf 1977.


Ringbahn

^ Zwischen Erlenstegen und Beringersdorf zweigte sie einst ab, schon damals eine Schotterwüstung. An der Brücke Kohlbuckweg 1992.


^ Gen Behringersdorf ...


^ ... und nach Nordostbahnhof.


^ Hinter diesem Bild steckt eine Story, aber die lassen wir den Fotografen selber erzählen:

"Auf dem Stücke zwischen Abzw. Eichelberg und der Brücke der Stadenstraße stand eine endlose Reihe gedeckter Güterwagen - sehr lustig zum Spielen mit Handbremsen und Lösezügen [...]. Dabei entstand das dynamische Bild. Das Einfahrvorsignal in den Nordostbahnhof war ein dreibegriffiges mit "Spiegelkasten", das so gebaut war, das es nur die Stellungen Vr 0 und Vr 2 zeigen konnte (Scheibe starr, nur Zusatzflügel beweglich). Standort im flachen Einschnitt, wo linkerhand der Strecke die Einfamilienhäuser stehen. Das zughöhige Hauptsignal stand an der Vereinigung der beiden Ringbahntrassen östlich der der Überführungen bei Kabelmetall - Neumayerstraße? [Anmerkung: Gemeint ist die Schafhofstraße, etwa dort wo heute die Otto-Krausstraße abbiegt]. Dort gab es eine sehr enge Einbahnstraßenregelung für Autos in Stampfbeton und eine Gitterbrücke für Radfahrer und Fußvolk. Das Gleis hatte doppelte Stahlschwellen; Die Trasse sah aus, als wäre sie zweigleige geplant gewesen, auf dem leeren Trassee (das war Ende der 1970er natürlich noch relativ gepflegt) waren aber keinerlei Schotterspuren zu bemerken [Anmerkung: Das deckt sich mit Recherchen, die bescheinigen das ein ansteiger Erdwall nahe Abzweig Eichelberg für die höhenfreie Einfädelung eines zweiten Gleises vorgesehen war, der Erdwall ist noch zu sehen.] Das Blocksignal der Abzweigstelle Eichelberg war Lichtsignal mit großer Wellblechfernsprechbude, als Vorsignal nur eine Ne 2 -Tafel (Vorsignaltafel).

Irgenein Stellwerker vom Stellwerk neben der "Resi" [Weichenwärterstellwerk] erzählte, dass im Krieg "richtige" Güterzüge planmäßig über diese Strecke nach Fürth gelaufen wären [die Strecke nach Eichelberg entstand in jener Zeit genau aus diesem Grund, bei Angriffen den HBF und RBF umfahren zu können, aber auch aus Bundesbahnzeiten habe ich Überlieferungen, wo E-Züge eine Dampflok vorgespannt bekamen, abbügelten, und dann Dutzenteich - Ostbahnhof - Nordostbahnhof - Fürth über die Ringbahn umgeleitet wurden]. Was ich selbst erlebt habe sind "planmäßige" Fahrten einer der Beiden Umbauwagengarnituren der Gräfenberger Lokalbahn am Nachmittag gegen 15 Uhr vom Hauptbahnhof über Nürnberg Ost - Ringbahn zum Nordostbahnhof. Das war sogar auf den Abfahrtplänen im HBF verzeichnet, nur hat es fast keiner bemerkt. Zweck der Übung? Vermutlich Überführung nach Fristarbeiten im Bww."

Nordostbahnhof

"Mein "Heimatbahnhof!" Nur fast nie fotografiert!!" (Hier stelle ich die Zitate in etwas andere Reihenfolge, damit sie zu den Bildern passen)


^ "Im Bahnhofsgebäude gab es auch Fahrkarten (aber nur für die Lokalbahn) und einen miefigen Wartesaal - mir kam das Gebäude immer wie eine Wildweststation vor und es war irgendwie ständig muffig und klammig. Wohl auch, weil kaum ein Mensch den regulären Ausgang über die Bahnsteigsperre benutzt hat. Dort saß auch der Fahrdienstleiter, der sehr barsch auf das höfliche Anklopfen eines 14jährigen Jungeisenbahnfreundes reagierte." Aufnahme 1986


^ Abgestellte Garnitur am Wochenende ("W außer Sa, so Fei") "Mit eindrucksvollen Formsignalhaufen (Hauptsignale zweiflügelig + hohes Gleisperrsignal davor) es wurde sehr heftig rangiert (mit 290er) und auch abgestoßen (da war der Bahnübergang neben der "Resi" halbstundenlang zu). Ausfahrt aus der südlichen Ladestraße (Gleiswaage neben den Fabrikhallen bis vor zur Kopf und Seitenrampe [...] [siehe dazu auch meine Bilder mit den Gleisanlagen kurz vorm bzw. während des Abriss auf der Nordostbahnhnof-Seite.]) war mittels hohem Gleisperrsiganl gesichert. "Puma" hatte Gleisanschluss (Wellblechhalle mit geheimnisvollen Tor), dann die "Resi" (hinter dem Stellwerk mit Umsetzgleis und Abstellstummel, sehr lang parallel zur Gräfenberger Bahn; mit Resten einer Seilzuganlage, neben dem "Fettentladehäuschen" in dem als letztes eisenbahnmäßiges die DFS ihre Lok 2 fertig baute; wurde damals mit 290er bedient, irgendwelche Lagerhallen auf dem Gelände). 1984/85 sehr abrupt "entgleist". "Kabelmetal" (mit eigener Werkslok on O&K, die bei der Grazer Schleppbahn gelandet ist) wurde über den Anschluss bedient, auf dem heute die FME sitzt und kreutzte die [Schafhofstraße] unmittelbar an der scharfen Kurve. Sie kam aus dem Blechtor raus und der Rangierer muste den Überweg mit Flagge sichern. Erst nach Abriss der Ringbahn zum Abzweig Eichelberg wurde der Anschluss auf deren Trasse verlegt und verschwenkt. Auch mit V90 bedient um zwar intensiv!"


^ "Nach Einführung der Wochenendruhe standen die beiden Umbauwagen-Garnituren ab Freitagabend wie auf den Dias.


^ "Nun die ganze Garnitur selbst im Rumpffahrplan nach 1984 fuhren noch 2 Züge á 3 Byg, nun allerdings mit Kreuzung in Heroldsberg bzw. Eschenau, vorher Kreuzung in Kalchreuth, aber 1984 war das wegen Demontage nicht mehr möglich.


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Anst Ziegelstein

"Etwa 1x im Jahr bevölkerte ein Güterwagen das Ladegleis. Den letzten, einen rumänischen Gabs (vierachsiger gedeckter Wellblechkasten) habe ich umschlichen. Gärtner Radloff bekam da eine Ladung Torfmull (die fetten gelben Quader)."

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^ "Ziegelstein wurde ebenfalls als Sperrfahrt aus Ri Gräfenberg bedient, dazu gab es auf Höhe der Kleingärten links der Bahn einen Schlüsselkasten für den DB21-Schlüssel und dem Emailleschild "Rangier- bzw. Sperrfahrt HALT Blili ausschalten!" - die Anschlußweiche lag in der Schaltstrecke des Bü Bierweg! (Übewachungssignal siehe Bild). Nach Ende des Rangiergeschäfts wurde dann vermutlich zum BÜ vorgezogen und derselbe geschlüsselt. Es gab auch einen verschlossenen Kasten mit (laut Aufschrift) "Hemmschuhe/ Radvorleger" und einer Schmierkanne für Weiche und Gleissperre drin [...] Abgerissen wurde das ganze im Zug der großen Bereinigungsaktion an der Lokalbahn 1984.


^ Anschlussweiche Blick Richtung Gräfenberg.


^ Blick die Kopframpe hinunter.


^ "1992 sah das ganze dann so aus - was ist "Die Bahn" doch umweltfreundlich, schafft viel Platz für wildes Grün auf ihren aufgelassenen Anlagen" ...


Buchenbühl

^ 614er vorne....


^ ...und hinten an der Kurve am "Schießhaus zum Felsenkeller" Aufgenommen im Letzten Jahr, als der auf der Lokalbahn fuhr, vor dem großen Rumpf 1984.


^ Am Fußgängerüberweg "Zum Felsenkeller" Blick Richtung Nordostbahnhof.


^ Am Überwachungssignal Bü Buchenbühl Blick Richtung Haltepunkt.


^ "Das war ein Notschuss an irgendeinen Feiertag, als die zwei Umbauwagengarnituren vereint in einem Zug fuhren (sonst war eine übers Wochenende abgestellt)[...] .


^ Am Bü Buchenbühl zwischen den beiden Bahnsteighälften. Kurz bevor der Zug Richtung Gräfenberg hält.


^ 614er am Bahnsteig gen Gräfenberg ca. 1977.


^ Hp Buchenbühl mit Üg nach Heroldsberg. Diesmal der andere Bahnsteig der gen Nürnberg. Dazu aus den Erinnerungen des Fotografen: "Wenn der Haltepunkt überhaupt genutzt wurde, dann für Fahrten nach Kalchreuth usw. bzw. zum Aussteigen aus dem Zug vom Nordostbahnhof. Ansonsten war für Fahrten in die Stadt der 41er Bus dann einfach günstiger. Kleines Detail am Rande: als eine Delegation aus Buchenbühl wegen der Auflassung das Haltepunkt bei der Bundesbahndirektion vorsprach, wurden als Schlagkräftiges Argument auch die hohen Stromkosten für Bahnsteigbeleuchtung aufgeführt - nur gab es in Wirklicheit keine."


Buchenbühl Anschluss Hahnenbalz

^ Zwischen Buchenbühl Hp und dem Anschluss bei der Hahnenbalz (Anst Holzwerk) Blickrichtung Hp ...



^ ... und in Fahrtrichtung Heroldsberg.


^ Westliches Ende der Awanst mit Zug nach Nordost.


^ "Anschlussstelle Holzwerk der KBS 899 ca 1977; wurde mit eigener Sperrfahrt, gezogen von Br 260, aus Richtung Nordostbahnhof bedient (1 Zugpaar); Fahrt bis zum großen achteckigen Betonfertigteil (Schalthaus), Aufsperren einer geheimnissvollen Klappe (vermutlich die Weichenschlüssel enthaltend), Telefongespräch, zurücksetzen bis hinter erste Weiche Ri Nordostbahnhof, Aufsperren, Wagen umsetzen (wie weiß ich nicht mehr, es wurde abgeholt und zugestellt gleichzeitig, jeweils mit Abstellen von Wagen auf dem Streckengleis). Nach Ende der Arbeiten wieder Aufstellen des gesamten "Zuges" vor dem Betonkasten (der stand auf einem geräumigen Sockel, der von Steinwürfelunterlagen (Einzelstützen aus der Eisenbahnfrühzeit) gehalten wurde, könnte noch vorhanden sein, Telefongespräch, Abfahrt. Vormutlich vormittags. Das Aufkommen war unterschiedlich, aber zwischen 2 und 8 Wagen (Schiebewandwagen) waren's meistens. 1984 im Zuge der großen Räumaktion abgerissen [...] Verbaut waren auch Schienen von 1886, wo die wohl herstammten...".


^ Vorbeifahrt am Hochstand (Jagdkanzel) nördlich des Bü Richtung Heroldsberg.


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"Im Anflug auf Heroldsberg"

^ Strecke im Wald.


^ Uraltes Sperrschild [...] da hat offenbar auch bereits die DRG einen Bü aufgelassen".


^ Blick vom Waldweg auf den 614er [...] .


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^ Hp2 am nördlichen Einfahrsignal von Heroldsberg, Blick Richtung Bf.



^ Und das kam dann angedieselt...


Heroldsberg in den Worten des Fotographen: "Heroldsberg erinnerte mit Lichtsignalen und umfangreichen Gleisanlagen eher an einen Hauptbahn. Cameliawerke links und rechts der Strecke, mit eigener roter Köf II. Täglich fuhren mindestens 2 ausgewachsene Güterzüge mit V90 hierher (siehe Papierfoto aus Buchenbühl). Dei Zintl "Bayerische Nebenbahnen" ist das Stück Nordostbahnhof Heroldsberg sogar des "betriebswirtschaftlichen Netzes des DB" - Kommentar überflüssig"

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(c) 2013 DSV Bilder und Großteil des Textes C. Etzel

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